Merkblatt Möbel

Dieses Merkblatt der Tool­box Nach­hal­ti­ge Be­schaf­fung Schweiz enthält konkrete Empfehlungen sowie Kriterien für eine nachhaltige Beschaffung von Möbel. Ausserdem bietet es einen Überblick über die ökologischen und sozialen Aspekte dieser Produktkategorie.

Inhalt in Kürze: 
Entscheidende Nachhaltigkeitsfaktoren bei der Möblierung sind eine gute Bedarfsplanung und eine lange Nutzungsdauer. Momentan werden Möbel in den wenigsten Fällen «zu Ende genutzt», das Recycling ist aufgrund von Verklebungen und einer hohen Anzahl verschiedener Materialien schwierig. Häufig wird neues Mobiliar beschafft, obwohl noch funktional und technisch einwandfreie Möbel vorhanden sind. Häufig entspricht das Mobiliar nicht mehr den aktuellen ästhetischen Ansprüchen oder es ändern sich funktionale Anforderungen (z.B. Sitz-Steh-Tische, Stauraum). Zudem fehlt es oft auch an Transparenz bezüglich des internen Bestands und der externen Verfügbarkeit von Gebrauchtmöbeln.
Neben dem ökologischen Aspekt hat das Mobiliar auch einen unmittelbaren Einfluss auf unsere Gesundheit. Durch Hautkontakt mit den Oberflächen und Giftstoffen, die Möbel ausstossen, sind Nutzerinnen und Nutzer direkt potentiellen Schadstoffen ausgesetzt. Es lohnt sich also auch aus diesem Grund, in der Beschaffung ein Augenmerk auf die Nachhaltigkeit zu legen.
Durch konkrete Massnahmen in der Nutzung und Beschaffung von Möbeln lassen sich CO2-Ausstoss und andere Umweltauswirkungen, wie die Rodung von Wäldern für die Gewinnung von Holz sowie gesundheitliche Risiken reduzieren.

Die wichtigsten Empfehlungen vor und beim Kauf: 

  • Weniger ist mehr: Suffizienz ist die beste Nachhaltigkeit. Eine fundierte Bedarfsplanung ist daher essentiell. Welche Funktionalität wird tatsächlich benötigt?
  • Vor der Neubeschaffung: Prüfen Sie, ob gegebenenfalls noch gebrauchte Möbel vorhanden sind, die den geplanten Einsatzzweck gut erfüllen. Gibt es eine gemeindeinterne Plattform für Gebrauchtmöbel? Leichte Abnutzungen müssen kein Hindernis darstellen, die meisten Möbel lassen sich sehr gut reparieren und auffrischen. Sogar ein Umbau zu einem neuen Möbelstück mit anderem Verwendungszweck ist denkbar.
  • Antizipieren Sie Veränderungen: Die Arbeitswelt ist derzeit stark im Wandel. Kaufen Sie modulare Möbel, die sich flexibel anpassen lassen, und priorisieren Sie Standardgrössen. Vermeiden Sie überflüssige Funktionalität und bevorzugen Sie zeitloses Design.
  • Komfort: Achten Sie generell auf eine ergonomische Einrichtung des Arbeitsplatzes.
  • Gesundheit: Setzen Sie auf schadstofffreie Möbel (zum Beispiel ohne Emittierung von Formaldehyd an die Aussenluft). Damit schützen Sie Ihre Mitarbeitenden und machen Produktion und Recycling umweltfreundlicher.
  • In Kreisläufen denken: Setzen Sie auf reparierbare und kreislauffähige Möbel, die Sie auf eine lange Nutzungsdauer und Reparaturfähigkeit (Aufbau aus wenigen Teilen, Verfügbarkeit von Ersatzteilen etc.) ausgerichtet sind. Zielen Sie beim Recycling auf einen Erhalt der Materialien und Rohstoffe in möglichst hoher Qualität ab.
  • Nutzungsdauer: Je länger Möbel genutzt, aufgefrischt und wieder eingesetzt werden, desto besser fällt die Umweltbilanz aus. Ist die initiale Nutzung beendet, können Möbel einer nächsten Nutzung zugeführt werden.
  • Endkosten: Betrachten Sie die Kosten über den gesamten Lebenszyklus (Total Cost of Ownership). Günstige Möbel sind oft qualitativ minderwertiger. Klären Sie bei einer Beschädigung ab, ob das Produkt wirklich entsorgt werden muss oder ob eine Reparatur in Frage kommt.

Weitere Informationen können dem Merkblatt entnommen werden.

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Informationen zum Dokument

  • Typ
    Dokument
  • Dateiformat
    PDF
  • Publizierende
    PUSCH – Praktischer Umweltschutz
  • Verfügbare Sprachen
    Deutsch, Französisch
  • Kontakt
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Letzte Änderung
10. Januar 2024